500 Clans

50.000. Das ist die Zahl, die ich seit langem gesucht habe. Wievielen Menschen gehört die Welt? Ich meine, so richtig, nicht nur ein bisschen, und nicht mit der Gefahr im Nacken, alles wieder verlieren zu können. Zum Beispiel wenn man sich die Falschen zu Feinden macht, oder einfach Pech hat im Geschäft, oder zu doof ist um seine Sachen zumindest halbwegs zusammen zu halten. Ich habe die Grenze auf ein Vermögen von 100 Millionen USD gesetzt. Wer soviel Geld hat, und es mit bescheidenen 5% Ertrag je Jahr investiert (die Deutsche Bank arbeitet auf 15% hin), der erhält jeden Tag 10.000 USD mehr. Nach Steuern, also netto, in Deutschland. In anderen Ländern, wo die Steuern für Reiche noch niedriger sind, noch ein paar tausend Dollars mehr. Woher dieses Geld kommt? Zum Beispiel von den Rettungsschirmen für die Banken - die armen Bankbesitzer und die anderen, die ihre bescheidenen Vermögen dort verwalten lassen, müssen doch davor geschützt werden alles zu verlieren, nur weil sie sich wieder mal übel verspekuliert hatten ...

Nun, die Frage war, wieviele davon gibt es? Jetzt wissen wir es, zumindest größenordnungsmäßig: 49.505, davon übrigens 3.477 in Deutschland. Herausgefunden hat das eine Firma in Singapur, Wealth - X, die mit ein paar hundert "Korrespondenten" verteilt in der Welt nichts anderes tut als herauszufinden, wer viel Geld hat, wieviel davon genau, und wofür die es ausgeben. Daraus machen die dann Dossiers, die man kaufen kann. Neben diesen wirklich Reichen haben sie noch etwa 130.000 nicht-ganz-so-Reiche identifiziert, die sich mit irgendwas zwischen 30 Millionen und 100 Millionen USD begnügen müssen.

Also, 50.000 richtig Reiche gibt es in der Welt, davon etwa 3.500 in Deutschland. Ungefähr 4% davon sind Milliardäre, mit einem durchschnittlichen Vermögen von etwa 2,9 Milliarden USD. Diese Leute leben im Streß, müssen sie doch täglich auf's neue überlegen, wie sie wieder mal etwa 300.000 neu hinzugekommene USD anlegen sollen.

Nun sind diese 50.000 Superreichen nicht alleine. Ihre Kinder, ihre Ehefrauen, ihre Eltern, die Geschwister, Tanten und Onkel, der Schwager und die Schwägerin, ein paar Neffen und Nichten, nicht zu vergessen die wirklich engen Freunde, sind auch nicht arm. Zählen wahrscheinlich auch selbst zu dieser Gruppe. Wenn wir mal davon ausgehen, dass jeweils etwa 100 von diesen Superreichen untereinander verwandt, verschwägert oder eng befreundet ist, dann haben wir 500 Clans (zu denen dann jeweils noch ein paar weitere hundert aus der arme-Schlucker-Gruppe derjenigen, die nur zwischen 30 und 100 Millionen USD haben, als Entourage hinzugezählt werden können). Diese 500 "Familien", das sind die Könige unserer Zeit. Vielleicht sind es auch nur 250 Clans oder 1.000, aber die Zahl ist jetzt belastbarer. Wir wissen nun, wieviele Menschen davon leben, dass 7 Milliarden mehr oder weniger hungern und leiden, sich abrackern und zu Tode schuften. 7 Milliarden Sklaven für 500 Herrscherhäuser. Das nenne ich mal eine Erfolgsstory.

(c) Foto: Thorben Wengert  / pixelio.de

Cui bono?

Deutschland zahlt bis zu diesem Sommer insgesamt etwa 22 Milliarden Euro in den ESM ein. Cash, keine Bürgschaften, keine Versprechen, sondern richtiges Geld. Natürlich hat der Finanzminister das Geld nicht, er wird es sich bei den Banken leihen und die Schulden Deutschlands entsprechend erhöhen.

Derzeit zahlt der deutsche Staat im Schnitt etwas mehr als 1,7% Zinsen für Kredite. Das sind bei 22 Milliarden Euro ca. 380 Millionen Euro. Knapp 400 Millionen Euro, die die Steuerzahler Deutschlands jedes Jahr an die Banken zahlen werden. 400 Millionen Euro jedes Jahr, die von unten nach oben verteilt werden. Zusätzlich zu den über 40 Milliarden Euro, die Deutschlands Steuerzahler sowieso schon an die Banken leiten.

Der ESM hat einen einzigen Zweck: Geld von den Steuerzahlern zu den Banken - und letztendlich den Besitzern der Banken - zu transferieren.

Wir werden ausgepresst wie die Zitronen. Die etwa 2 Billionen Dollar, die die Arbeitenden der Welt für die Schulden Ihrer Staaten an die Besitzer von Geld zahlen - Schulden, die in der Regel für Dinge aufgenommen wurden, die den Interessen der Mächtigen dienen, und nicht den Interessen der Bürger - reichen noch nicht. Da ist noch mehr drin, vor allem im reichen Europa. Daher dürfen die Europäer jetzt erst einmal nochmal jedes Jahr ca. 2,5 Milliarden Euro an die Banken zahlen. Die Gegenleistung dafür? Nichts. Rein gar nichts. Es werden nur die Kredite der Banken geschützt, es werden diejenigen geschützt, die von einer Nicht-Rückzahlung von Krediten betroffen wären - die Besitzer von Geld. Dafür ist, wie wir in den letzten drei Jahren gründlich erfahren durften, Geld in nahezu unbegrenzter Menge sofort verfügbar. Wenn 25.000 einfache Verkäuferinnen bei Schlecker ihren Arbeitsplatz verlieren, dafür ist natürlich kein Geld da um dort zu helfen: "Es ist nicht Aufgabe des Staates, scheiternde Unternehmen zu retten!", so der offizielle Regierungskommentar.

Man versucht uns einzureden, dass die deutlich mehr als 100 Milliarden Euro, die Griechenland in den letzten Monaten bekommen hat, an die Griechen gegangen wären. Dies ist in eine Lüge. Nicht 1 Euro davon ist in den griechischen Staatshaushalt geflossen, oder hat eine nun arbeitslose griechische Verkäuferin erhalten, diese Milliarden, von denen über ein Viertel von den deutschen Steuerzahlern stammt, sind direkt an Banken gegangen. Wir transferieren Geld an Banken, nicht an bedürftige Staaten. Wir spielen den letzten Akt in einem Spiel, das mit der Verführung der Staaten zur Kreditaufnahme begonnen hat.

Besonders verrückt ist es, wenn man versteht, dass die europäischen Staaten diese Milliarden für Griechenland natürlich auch nicht hatten, sondern bei Banken leihen mussten. Daraus entstehen etwa 4 Milliarden Euro Zinsen, die  jedes Jahr von europäischen Steuerzahlern an Banken gezahlt werden, damit genau diese Banken all die Milliarden Euro nicht verlieren, die sie früher an griechische Staats-Hasardeure verliehen hatten. Denn die Zinsen sind es letztendlich, worum es geht.

Die Banken haben kein Interesse an der Rückzahlung von Schulden (schon mal versucht ein Immobiliendarlehen vorzeitig zurück zu zahlen?), sondern Ihr Interesse gilt den Zinszahlungen. Das Schlimmste was einer Bank passieren könnte wäre, dass alle ihre Kredite zurückbezahlt werden. So eine Bank müsste sofort Konkurs anmelden, weil sie kaum noch Einnahmen hätte (ich schreibe hier von Banken, nicht von den Wettbüros, die - in der Regel anderer Leute - Geld platzieren auf Wetten über Zins-, Kurs-, Preis- oder Verfügbarkeitsentwicklungen von Rohstoffen, Produkten, Dienstleistungen, Firmen oder ganzen Staaten). Das Konzept ist hervorragend aufgegangen. Die Staaten der Welt sind so verschuldet bei den Besitzern der Banken der Welt, dass sie ihnen nun auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind.

Wann haben die Staaten die Hoheit über ihr Geld aufgegeben? Wieso sind es nicht mehr Staaten, sondern privatwirtschaftlich organisierte und einzig an Profit interessierte Unternehmen, die über die Erzeugung und Verteilung von Geld bestimmen? Wieso zahlt der Steuerzahler Geld an Privatleute für etwas, was eigentlich sein ureigenstes Privileg als Volkssouverän ist: Die Versorgung des Staates mit Geld? Irgendwann, irgendwie ist es den Besitzern des Geldes gelungen der Welt die Überzeugung einzupflanzen, dass sie die Herrscher des Geld sein müssten, und dass es nichts Schlimmeres gäbe, als wenn Staaten über die Geldversorgung bestimmen würden.

Vor drei Jahren feierte die Entstehung des privatwirtschaftlichen Zentralbanksystems 400jährigen Geburtstag (1609 wurde die Amsterdamer Wechselbank gegründet), im nächsten Jahr feiert die amerikanische FED (Federal Reserve System) ihren 100sten Geburtstag. Wer wissen möchte, warum Staaten heute Geld an Banken zahlen, und nicht umgekehrt, sollte sich die Geschichte des Zentralbanksystems und insbesondere der Gründung der FED einmal näher anschauen.

Solange die Staaten die Banken nicht entmachten und die Herrschaft über das Geld wieder übernehmen, oder - noch besser - endlich das überkommene Geld-System als solches durch ein moderneres Verfahren der Wertzuweisung und -aufbewahrung ersetzen, wird die Umverteilung von unten nach oben, die Überweisung von Geld der arbeitenden Steuerzahler auf die Konten der nicht-arbeitenden Geldbesitzer weitergehen. Bis die Banker der Welt alles haben und die arbeitenden Menschen nichts mehr haben außer ihrer Arbeitskraft, die dann für den Rest ihres Lebens an die Banker verpfändet ist, direkt durch eigene Schulden und indirekt durch die Schulden ihres Staates. Aber das ist ja eigentlich für die meisten Menschen auf unserem Planeten auch heute schon so.

(c) Foto: Rdsmith4 (www.wikipedia.de)

Die Wachstumsfalle

Das durchschnittliche jährliche Wirtschaftswachstum auf unserem Planeten betrug in den letzten 100 Jahren ca. 3,7%, in den letzten 60 Jahren ca. 4,7%. Trotz der größten Weltwirtschaftskrise seit den 30er Jahren - das Jahr 2009 war das erste und einzige Jahr seit Ende des zweiten Weltkrieges, an dem die Weltwirtschaft nicht gewachsen ist, sondern um gleich 14% schrumpfte, betrug die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von von 2005 bis 2010 fast 9%. Die meisten mögen sich darüber freuen, aber wer meine Artikel kennt und liest, weiß was jetzt kommt: Nur diejenigen freuen sich darüber, die die Wirkung der exponentiellen Kraft von Wachstum nicht verstehen.

Dazu folgende Tabelle:

In dieser Tabelle wird gezeigt, wieviel unser Planet im Verlauf der kommenden drei Jahrhunderte produzieren wird,

  • wenn das durchschnittliche jährliche Wirtschaftswachstum 3% beträgt (was einen Rückfall der Weltwirtschaft in die Wachstumsraten des 19. Jahrhunderts bedeuten würde), oder
  • wenn das Durchschnittswachstum 4,5% beträgt, was etwas weniger ist als das, was wir seit dem zweiten Weltkrieg haben, oder
  • wenn sich das Weltwirtschaftswachstum auf einem noch höheren Durchschnittswert von 6% stabilisiert, was sich alle Industriekapitäne wünschen.

Die Aussage ist ganz einfach: Bei einem durchschnittlichen Wachstum von 3% werden wir am Ende dieses Jahrhunderts 16mal soviel produzieren wie heute. Und das ist die "pessimistische" Annahme. Wenn wir davon ausgehen, dass das Wachstum so bleibt, wie es die letzten 60 Jahre war, dann werden wir schon in nochmal 60 Jahren 16mal soviel produzieren wie heute, und im Jahr 2100 etwa 64mal soviel. Und wenn die Superoptimisten recht behalten, dann wird es 2100 sogar 256mal soviel sein wie heute. Man braucht kein Raketenwissenschaftler zu sein um zu erkennen, dass dies weder möglich noch wünschenswert ist. 64mal soviel bedeutet zum Beispiel, dass im Jahr 2100 fast 5 Milliarden Autos hergestellt werden. Und wenn wir "nur" bei 3% Wachstum bleiben, dann werden wir im Jahr 2200 jedes Jahr (!) 20 Milliarden Autos bauen.

Das Dumme an der ganzen Geschichte ist, dass Wachstum für das herrschende kapitalistische System zwingend notwendig ist. Denn nur durch Wachstum kann das Geld erwirtschaftet werden, mit dem die Zinsen für das zirkulierende Geld bezahlt werden müssen. Denn jeder Dollar, jeder Euro, jeder Franken, jedes Pfund, jeder Yen existiert nur deswegen, weil er von irgendwem als Kredit aufgenommen wurde, und für Kredite müssen Zinsen bezahlt werden. Im Schnitt zwischen 5% und 10% der gesamten zirkulierenden Geldsumme muss jedes Jahr zusätzlich erwirtschaftet werden. Geschieht dies nicht, können Zinsen nicht gezahlt, Kredite nicht bedient werden, und die Sicherheiten gehen an die Gläubiger. Das ist das Geheimnis und das Ziel des Zinskapitalismus, die Übertragung der Sachwerte von den Fleißigen und Arbeitenden auf die Besitzer von Geld. Der Tausch von Geld, dass nur das Papier wert ist, auf dem es gedruckt wurde (wobei für mehr als 90% der zirkulierenden Geldes noch nicht einmal dieser Minimalwert existiert, weil es das nur als Daten in Computern gibt), gegen Häuser, Grundstücke und alles andere, was allgemein als Sicherheit für Kredite akzeptiert wird.

Ohne Wachstum funktioniert dieses System nicht, weil die Bevölkerung dann zu leicht merken würde, dass sie ausgeraubt wird. Darum wird die herrschende Oligarchie der Unternehmen und ihrer Besitzer dieses System solange fahren bis es zusammenbricht und dabei versuchen, solange wie möglich die Schäfchen im Dunkel zu halten. Irgendwann wird das Kartenhaus dennoch zusammenfallen, und die Plünderer und Sklavenherren des Planeten haben bis dahin praktisch alles was Wertvoll ist in ihren Besitz gebracht. Den daran anschließenden Krieg der Verhungernden werden sie in ihren Burgen aussitzen und sich danach eines grundgereinigten Planeten mit gerade noch ein paar hundert Millionen Menschen erfreuen, die ihnen dann weiterhin als Sklaven dienen können.

Dies wissen diejenigen, die von diesem System profitieren, natürlich. Der Zusammenbruch ist ja auch nicht wirklich schwer vorherzusagen. Wir müssen die Lebensmittelkonzerne, die Chemieindustrie, die Hersteller von Waffen, Tabak oder Alkohol, die Pharma- und Atomindustrie, die Automobilhersteller, die Banker und alle anderen Profiteure dieses zukünftigen Abschlachtens unserer Enkel wegen Völkermord und Planetenzerstörung anklagen. Wissenschaftler, Priester, Politiker und alle anderen, die dies alles wider besseren Wissens dulden und unterstützen gehören mit auf die Anklagebank. Jeden Tag sterben jetzt schon fast 40.000 Menschen, die meisten davon Kinder, an Hunger, leben Milliarden in Leid und Not. Es ist nicht so, dass da niemand für verantwortlich ist. Es ist auch nicht so, dass man dies nicht ändern könnte. Auch um dies zu erkennen, braucht man nicht Nobelpreisträger zu sein.

Hier noch zwei Tabellen dazu: 

jährlicher Ø über die letzten 700 Jahre: 1,03%   bzw. von 1300 - 1400 0,34%
jährlicher Ø über die letzten 600 Jahre: 1,14%   bzw. von 1400 - 1500 0,27%
jährlicher Ø über die letzten 500 Jahre: 1,32%   bzw. von 1500 - 1600 0,28%
jährlicher Ø über die letzten 400 Jahre: 1,59%   bzw. von 1600 - 1700 0,26%
jährlicher Ø über die letzten 300 Jahre: 2,03%   bzw. von 1700 - 1800 0,57%
jährlicher Ø über die letzten 200 Jahre: 2,78%   bzw. von 1800 - 1900 1,88%
jährlicher Ø über die letzten 100 Jahre: 3,72%   bzw. von 1900 - 2000 3,72%
jährlicher Ø über die letzten 60 Jahre: 4,75%        
jährlicher Ø über die letzten 10 Jahre: 4,91%        
jährlicher Ø über die letzten 5 Jahre: 8,80%        

Das Durchschnittliche Wirtschaftswachstum je Jahr betrug über die letzten 700 Jahre ziemlich genau 1%, und je stärker man den Betrachtungszeitraum verkürzt, desto höher wird das durchschnittliche Wirtschaftswachstum je Jahr. Bis in das 18. Jahrhundert hinein betrug das durchschnittliche Wirtschaftswachstum je Jahr in der Regel weniger als 0,5%. Erst mit der Entwicklung der Industrialisierung begann dieses Wachstum zu explodieren, und nimmt seit her - von kleineren Einbrüchen abgesehen - ständig zu. Man will uns glauben machen, dies kann ewig so weiter gehen. Wer dem folgt, muss schwachsinnig sein.

(c) Foto: Uwe Bergeest  / pixelio.de

Spirituelle Versklavung

Gibt es Gott? Atheisten beantworten die Frage kategorisch mit "Nein!", Gläubige genauso kategorisch mit "Ja!". Weder die einen noch die anderen können wirklich beweisen, dass ihre jeweilige Position stimmt.

Die interessante Frage ist, wenn es Gott gibt, welche Bedeutung hat das für uns?

Alle Götter, deren Existenz bisher von Menschen angenommen wurden, hatten einige Gemeinsamkeiten: Sie sind wesentlich mächtiger als der mächtigste Mensch, und sie fordern vom Menschen Fügsamkeit und Gehorsam. Sie stellen teilweise sehr abstruse Regeln auf, deren Befolgung erwartet und mit Belohnung versehen wird, und deren Mißachtung bestraft wird. Bei allen war/ist es auch so, dass die Belohnung oder Bestrafung nicht zu Lebzeiten erfolgt, sondern erst nach dem Tod, was einen Gott unkalkulierbar und unüberprüfbar macht. Dies steht auch in Übereinstimmung mit einer weiteren Eigenschaft aller Götter: Sie entziehen sich unserer Wahrnehmung.

Kurz: Die Götter der Menschheit sind mächtig und verlangen die Befolgung ihrer Regeln unter Androhung der einzig möglichen Steigerung der Todesstrafe - der Strafe nach dem Tod.

Wenn es also so einen Gott gibt, was ist er dann anderes als ein subtiler Sklavenherr? Macht diese Erkenntnis die Frage, ob es einen Gott gibt oder nicht, nicht irrelevant gegenüber der Frage, ob man der Idee eines derartigen Gottes als Mensch überhaupt folgen darf, ohne ein wesentliches Element seines Menschseins aufzugeben: Sein Selbstbestimmungsrecht, seine persönliche Freiheit?

Ist die Idee von Gott nicht in Wahrheit eine Versündigung gegen die Menschheit, ein Versuch der Versklavung der Menschen auf spiritueller Ebene?

Die Frage die dann darauf folgt ist: Wer profitiert von dieser Versklavung? Es gibt offensichtlich keine Götter die auf Erden wandeln und die Früchte der Arbeit ihrer Sklaven einsammeln. Aber es gibt deren menschliche Verwalter auf Erden: Priester, Mönche und Nonnen und ihre Kirchen und Regeln.

Sie sammeln die Früchte der Arbeit der Menschen ein wie sie von den Göttern verlangt werden. Und leben gut davon, bauen Häuser, kaufen Land, sammeln Kunst, und essen und trinken ohne dafür arbeiten zu müssen. Ihre Arbeit ist es dafür zu sorgen, dass die Sklaven der Götter überleben, zufrieden sind, und stets ihren Tribut zu zahlen in der Lage sind.

In diesem Sinne, ein Vortrag von Richard Dawkins: 

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