Disclaimer: Nachfolgender Text weist auf die Richtung meiner Überlegungen hin, ist aber weder vollständig ausformuliert noch in allen Einzelheiten argumentativ hinterlegt. Ich werde in den kommenden Jahren versuchen, diese Ideen und Überlegungen ständig zu verbessern, bis sie irgendwann so hieb- und stichfest sind, wie sie sein können.
Bitte lesen Sie zuerst die Artikel über Geld und über die Grundversorgung!
Produktion
Produktion ist heute entfremdet und anonymisiert. Kaum jemand weiß wer an dem gearbeitet hat, was man gerade benutzt oder verbraucht, oder wie es hergestellt wurde. Produktion dient heute weniger der Versorgung von Menschen, als der Erzielung von Gewinnen. Bei emancipare wird Produktion wieder vor Ort stattfinden, man wird die Menschen persönlich kennen, die die Hose gemacht haben die man trägt, oder die den Toaster montiert haben den man benutzt.
Produktion und Arbeit führen entweder zur Bereitstellung von Dienstleistungen, oder zur Bereitstellung von Waren. Bei Dienstleistungen wird Arbeitskraft und in der Regel werden Arbeitsmittel benutzt, und gelegentlich auch Transportmittel. Bei der Produktion von Waren werden zusätzlich Ressourcen und Lager benötigt.
Für die Bewertung von Produkten und Dienstleistungen wird in einer emancipare Wirtschaft ausschließlich Zeit verwendet. In einer Prozesskostenrechnung beginnt die Zeitkalkulation bei der Gewinnung von Rohstoffen und endet bei der Übergabe des Produktes oder der Dienstleistung an den Endkunden.
Jede Arbeitszeit, die
- in der Gewinnung der Materialien für das Produkt,
- der Bearbeitung der Materialien für das Produkt,
- der Transporte von Materialen und Teilprodukten,
- der Herstellungszeit für Lagerstätten,
- und der Herstellung von Maschinen und Geräten zur Bearbeitung des Produktes
wird erfasst und entweder direkt, oder als anteilige Herstellungszeit von benutzten Ressourcen unter Berücksichtigung der voraussichtlichen Lebensdauer in den Zeitwert des Produktes oder der Dienstleistung einkalkuliert.
Die Produktion von Waren und Dienstleistungen findet grundsätzlich in der Gemeinde für die Gemeinde statt. Bei manchen Produkten wäre es unwirtschaftlich für einen Markt von 10.000 Erwachsenen und ihren Kindern zu produzieren, dort kann die Produktion dann auf Wahlkreise oder Wahlbezirke delegiert werden, in Ausnahmefällen auch darüber hinaus.
Arbeit
Für die wenigsten Menschen heute ist Arbeit ein Quell der Erfüllung und Freude. Man muss arbeiten, um das Geld zu verdienen, was man zum Leben braucht. Die wenigsten Menschen können es sich erlauben das zu tun was sie tun möchten, die meisten müssen sich in ein System integrieren, dass nur ihr Funktionieren fordert, nicht ihre Motivation. Arbeit heute macht Menschen zu biologischen Robotern, integriert in Maschinensysteme zur effizienten Herstellung von Dingen, die eigentlich niemand braucht außer die Unternehmer, um Gewinne damit zu machen.
Wenn man sich die heute verfügbaren Arbeitsplätze in der westlichen Welt anschaut, sollte man sich fragen, welche dieser Arbeitsplätze wirklich notwendig sind. Wir werden feststellen, dass die meisten künstlich geschaffen sind um Menschen in Arbeit zu bringen, aber eigentlich gar nichts für die Befriedigung der wesentlichen Bedürfnisse des Menschen, wie in den Grundverorgungsbereichen abgebildet, beitragen.
Im emancipare System gibt es zwei Arten von Arbeit: Zum einen die Arbeit für die Bereitstellung der Grundversorgung, und zum anderen Arbeit außerhalb der Grundversorgung.
Jeder arbeitsfähige Mensch ist verpflichtet zur Übernahme einer Tätigkeit im Umfeld der Grundversorgung. Dabei ist er frei in Wahl seiner Arbeit, sofern seine Ausbildung ihn dafür qualifiziert und Bedarf für seine Ausbildung am gewählten Arbeitsplatz besteht. Sollte der Wunscharbeitsplatz in keinem der 8 Grundversorgungsbereiche mehr verfügbar sein, so ist eine andere Tätigkeit im Grundversorgungssektor auszuwählen. Nur wer
- aus Altersgründen nicht mehr arbeiten muss,
- aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten kann, oder
- eine Aus- oder Weiterbildung betreibt,
ist von dieser Pflicht zur Arbeitsleistung befreit. Insgesamt wird derzeit davon ausgegangen, dass jeder arbeitsfähige Mensch bis zu 10 Stunden wöchentlich im Grundversorgungssektor arbeiten muss.
Dies lässt viel Zeit für den zweiten Bereich der Arbeit außerhalb der Grundversorgung. Hier kann jeder selbst entscheiden was er wann und wie tun möchte. Es gibt weder eine Pflicht noch eine Notwendigkeit zur Arbeit außerhalb der Grundversorgung, weil mit Bereitstellung der Grundversorgung jeder mit allem Notwendigen in bestmöglicher Qualität und ausreichender Quantität versorgt ist.
Die einzige Einschränkung ist die Versorgung mit Rohstoffen, Betriebsstoffen und Werkzeugen, die vorrangig an den Grundversorgungssektor geliefert werden.
Arbeitslosigkeit wird es nicht mehr geben, jeder der arbeiten kann wird auch arbeiten. Die Menge an Arbeit wird nur gleichmäßig verteilt, so dass jeder deutlich weniger arbeiten wird. Durch die Grundversorgung wird erreicht, dass trotz wesentlich reduzierten Arbeitszeiten niemand in existentielle Sorgen getrieben wird. Im Gegenteil, den meisten Menschen wird es materiell besser gehen als heute.